Geheimnisse der Unsichtbarkeit
 
Da es leider keine Zaubertränke und magischen Ringe gibt, muß man um "unsichtbar" zu werden, auf herkömmliche Methoden zurückgreifen. Hier werden ein paar Grundkenntnisse vermittelt. Das meiste lernt man aus Erfahrung.

Kleidung
Die Kleidung sollte der Umgebung angepaßt sein. Also am Tage Grün- und Brauntöne, nachts schwarz und grau. Bedenke aber, daß eine Kleidung, die nicht nach Tarnanzug aussieht auch ihre Vorteile hat, wenn man sich nämlich ganz normal bewegen will. Achte darauf, gute Bewegungsfreiheit zu haben und daß die Kleidung nicht rutscht. Außerdem ist es von Vorteil, wenn der Stoff keine Geräusche macht, wenn man daran reibt.
Die Schuhe sind der Kleidung angepaßt. Empfehlenswert sind leichte Schuhe mit dünner Gummisohle.
In extremen Situationen mußt Du weitere helle Flächen des Körpers zu verbergen. Das Gesicht mit einer Strumpfmaske oder Tarnschminke, die Hände mit Handschuhen.

Schritte
  • Schleichen vorwearts: Leicht gebückte Haltung. Die Zehen werden zuerst aufgesetzt, dann folgt der Rest des Fußes in einer Art Drehbewegung. Das Gewicht wird nach vorn verlagert. Dadurch läßt sich die Festigkeit des Untergrunds prüfen. Außerdem ist der Schritt, richtig ausgeführt absolut unhörbar. Auf Kies oder sandigem Untergrund ist es besser, zuerst die Ferse aufzusetzen und bis zum Ballen abzurollen.
  • Schleichen seitwärts: Diese Technik kommt meist dann zur Anwendung, wenn man eine Wand im Rücken hat und von beiden Seiten ein Feind kommen könnte. Der Oberkörper ist aufrecht, die Knie leicht gebeugt. Nun macht man einen Kreuzschritt. Das heißt, der hintere Fuß kommt nach vorn, gleichzeitig kreuzen die Arme, Blick nach vorn. Nun wird der andere Fuß nachgezogen, die Arme wieder auseinander, Blick nach hinten. Und so weiter.
  • Kriechen (oder gleiten): Flach auf dem Boden liegend drückt man sich leicht mit den Armen ab und stößt sich mit den Füßen vorwärts. Will man es ganz leise machen, so zieht man sich nur mit den Händen vorwärts, indem man sich zum Beispiel an der Grasnabe festklammert.
Sehen, aber nicht gesehen werden
Aus den Augen aus dem Sinn, wie ein Sprichwort sagt. Aber was sieht ein Wachposten eigentlich?
 VisionAbb.1
Im grünen Bereich wird eine Wache so ziemlich alles sehen. Der gelbe Bereich ist etwa der, in dem man noch hastige Bewegungen aus dem Augenwinkel wahrnimmt. Alles was rot gekennzeichnet ist, ist der Blindbereich.

Mit der Umgebung zu verscmelzen ist das Geheimnis um unentdeckt zu bleiben. Das bedeutet nicht nur, sich an die Wand, den Baum, oder was auch immer zu pressen. Man sollte dabei ruhig bleiben und sich konzentrieren. Achte darauf, daß die Form deines Körpers so wenig wie möglich an einen Menschen erinnert. Versuche eben wie ein Stein, ein Baum oder ein Sessel auszusehen, je nachdem.
So kann man sich direkt unter der Nase des Gegners verstecken, denn ein Objekt, das er schon hundert Mal gesehen hat, schätzt er als ungefährlich ein. Es wird ihm nicht auffallen, daß diesmal jemand dranklebt.
Verstecke über und unter Augenhöhe sind am besten. Aber natürlich sollte man sich immer die Möglichkeit zu einem schnellen Rückzug offen halten.
Scleicht man sich direkt an einem Wachposten vorbei, so verwendet man ebenfalls den Kreuzschritt oder eine Kriechtechnik. Es ist wichtig, dabei immer auf den Hinterkopf der Wache zu schauen. So lassen sich Bewegungen einfach voraussehen. Dein Körperschwerpunkt bleibt tief, damit Du schnell reagieren kannst.
Im Sichtfeld des Gegners bewegt man sich nur ganz langsam und gleichmäßig, wenn überhaupt. Bewegungen werden viel leichter wahrgenommen, als ein ruhender Körper.
Schaut ein Wachposten in eine Lichtquelle wie zum Beispiel ein Lagerfeuer, dann ist er so gut wie blind. Selbst wenn er sich direkt umdreht und ins Dunkel starrt, kann er nur wenige Meter weit sehen.

Ablenkung
Ablenkungsmittel muß man mit Bedacht einsetzen, denn ein Opfer solcher Taktiken ahnt zumindest, daß der Feind nahe ist.
  • Akustische Ablenkung: Wenn Du ein zwei Steine, Äste, Kastanien, ... irgendwohin wirfst, um Geräusche zu erzeugen, dann sei Dir sicher, daß Du mit der Wurfbewegung selbst keinen Lärm machst. Der Gegner darf die fliegenden Objekte nicht sehen, sonst könnte er schnell Deine Position kennen. Wirf am besten zwei oder drei Dinge auf einmal, um genügend Krach zu machen und die Illusion einer Bewegung zu erzeugen.
    Ein Tonbandgerät oder ein Wecker kann eine sehr gute Ablenkung sein.
  • Optische Ablenkung: Hier ist etwas Kreativität gefragt. Man kann zum Beispiel ein Pulver in das Lagerfeuer der Wache werfen, um die Flammen grün zu färben. Oder wirf einfach einen Gegenstand auf den Boden, den sich ein Wachposten sicher ansehen wird, zum Beispiel eine Schachtel Zigaretten. Lass Dir eben was einfallen, das Aufmerksamkeit erregt und für genug Ablenkung sorgt.
  • Physische Ablenkung: Direkt einen Wachposten zu zwicken oder anzufassen ist schon etwas gewagt. Aber Du kannst versuchen ihn mit etwas zu bewerfen oder zu beschiessen. Daraufhin wird er sicher nach der Ursache der Berührung suchen. Das ist Deine Chance, vorbeizuschleichen. Denke aber daran, daß eine solche Ablenkung sehr subtil sein muß, damit die Wache keinen Alarm auslöst. Die Berührung muß harmlos und geringfügig sein.

Lass Dich nicht erwischen!
 
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