Befreiungs- und Fluchttechniken |
Ich beschreibe hier ein paar Techniken, wie man sich ohne Werkzeuge
oder mit nur einfachen Hilfsmitteln aus den meisten Fesseln befreien
kann. Seile
Für die Hände bedeutet das: Handgelenke aufeinander, aber die Schmalseiten des Arms, also Elle auf Speiche oder umgekehrt. Auch wenn die Fesseln dann recht eng sitzen, braucht man nur die Arme ein wenig zu verdrehen, und schon hat man einen Spielraum. Am Leib ist das Prinzip noch einfacher: Während des Fesselns sollte man viel Volumen erzeugen. Also hol tief Luft, mach ein Hohlkreuz und Bauch raus. Die Beine sind schwieriger. Wird man ein einen Stuhl gefesselt ist es noch recht einfach, zusammen mit Bein und Stuhlbein Volumen zu erzeugen. Werden die Beine einfach zusammen gebunden, halte sie immer schön parallel, Knie leicht auseinander drücken. Sind die Hände hinter dem Rücken, ist es auf jeden Fall von Vorteil, sie nach vorn zu bringen. Dazu setzt Du Dich besser auf den Boden und ziehst die Hände von unten über die Beine, eins nach dem andern. Vorsicht mit Halsschlingen! Wenn zusätzlich eine Schlinge um den Hals liegt, keine unbedachten Bewegungen machen, Schlinge möglichst tief halten, unterhalb des Kehlkopfes. An Knoten nicht zerren. Lieber mit den Zähnen versuchen, sie zu lösen. Kabelbinder ![]() Kabelbinder sind fies. Sie schneiden meist ziemlich ein und sind ohne Hilfsmittel nur schwer loszuwerden. Da man nicht davon ausgehen kann, daß ein Taschenmesser oder ähnliches greifbar ist, muß ein unauffälliges Hilfmittel zum Einsatz kommen. Nein, Rasierklingen sind absolut ungeeignet, da sie zu dünn sind und man sich nur verletzt. Ein hervorragendes Werkzeug ist aber eine Haarklemme. Der Ratschmechanismus eines Kabelbinders kann mit Hilfe eines dünnen, flachen Gegenstandes, wie zum Beispiel einer Haarklemme entsperrt werden. Dazu fährt man mit dem Tool in das Kästchen, das den Kabelbinder zuhält, in der Richtung, in der der Streifen eingeführt wurde, auf der Innenseite, also der am Arm anliegenden (siehe Abbildung 1). Nun kann man die Sperre wegdrücken und den Streifen herausziehen. Klebeband Unangenehm ist Klebeband. Mann kann es nur schwer zerreißen, sich schlecht herauswinden und es ziept beim Abziehen. Unbedachtes Herumzerren sollte man unbedingt vermeiden, denn wenn das Band zusammengeknüllt ist, läßt es sich noch schlechter durchtrennen. Am Besten knabbert man mit den Zähnen daran herum, bis man es einfach zerreißen kann. Wenn man ein Ende erwischt, kann man auch versuchen, es abzuwickeln. Handschellen ![]() Die meisten Handschellen sind gar nicht so schwer zu öffnen, wie man meinen sollte. Der Schließbügel ist entweder gelocht oder gezahnt. Letzterer wird durch eine Sperre verschlossen gehalten, die andere Variante durch ein Zahnrad, das seinerseits wieder von einer Sperrfeder gehalten wird (Abbildung 2). Genau diese Sperre läßt sich mit einem dünnen aber stabilen Draht (Sicherheitsnadel, Haarklemme, Büroklammer, ...) wegdrücken. Von außen muß man das gar nicht versuchen. Die Schwachstelle ist das Schlüsselloch. Stochert man dort gezielt herum, ist man schnell befreit. Da es sicher viele verschiedene Bauarten gibt, kann man keine allgemeine Anleitung aufstellen. Ein bißchen Fingerspitzengefühl wäre nicht schlecht. Manche Handschellen, vor allem die des Justizvollzuges haben zwei Sperren. Das macht die Sache recht schwer, da man nun mit zwei Drähten arbeiten muß. Sehr alte Modelle haben noch den Schraubverschluß. Da diese Handschellen eine Einheitsgröße haben, bleibt nur zu hoffen, daß man irgendwie rausrutschen kann. Denn ohne Werkzeug oder Schlüssel wird man diese nicht öffnen können. |
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